Auf dieser Seite versuche wir mal Informationen über Schottland, seine Geschichte aber auch seine Helden zu sammeln.

Dies ist aber gar nicht so einfach, da jede Quelle etwas anderes berichtet. Schottland ist und bleibt wohl immer das Land der Mythen und Sagen.

kleiner Auszug aus der schottischen Geschichte:


5000 – 4000 v. Chr.
Erste Besiedlung durch Jäger und Sammler.

ab 800 v. Chr.
Zuwanderung keltischer Stämme. Es sind 17 Stämme in der Zeit um
100 v. Chr. belegt.

71 - 84
Agricola stößt mit römischen Legionen bis nach Schottland vor.

122 - 127
Der röm. Kaiser Hadrian lässt den „Hadrians-Wall“ errichten um sich gegen Überfälle der schottischen Stämme zu schützen.

ca. 500
Die Pikten siedeln sich in den östlichen Highlands an.
Die Skoten gründen in den westlichen Highlands und auf den Hebriden ein Königreich. Britonen aus Wales siedeln sich in den Lowlands an.

563 St.
Columba (521-597) gründet auf der Insel Iona ein Kloster. Von hier aus wird die Christianisierung der schottischen Stämme forciert. Auf Iona finden in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche schottische, irische und norwegische Könige ihre letzte Ruhestätte.

843
Kenneth MacAlpin, König von Dalriada vereinigt sein skotisches Reich mit dem der Pikten und schlägt die germanischen Stämme.
Es entsteht das Königreich Scotia und Kenneth wird auf dem Stone of Scone zum ersten König Schottlands gekrönt.

1043
Schottland umfasst in etwa die heutigen Staatsgrenzen.

1066
Wilhelm der Eroberer unterwirft England und große Teile des englischen Adels fliehen nach Südschottland. Dies begründet den Bruch zwischen Highlands und Lowlands hinsichtlich Kultur und Sprache.

1165
Schottland verbündet sich mit Frankreich gegen England.
Diese Allianz hat bis in das 17. Jahrhundert bestand!

ca. 1270 – 1272
William Wallace wird geboren. Er führt die Schotten in zahlreichen Schlachten der Unabhängigkeitskriege und wird später zum Nationalhelden.

1274
Robert de Brus (später Robert the Bruce) wird am 11. Juli 1274 geboren.

1297
Am 11. September 1297 kommt es zur Schlacht gegen die englischen Truppen an der Stirling Bridge. Etwa 15.000 Schotten stehen 50.000 Engländern gegenüber.
Durch kluge Positionierung in sumpfigem Gebiet und strategische Fehler der Engländer wurden die englischen Truppen aufgerieben und von den hoffnungslos unterlegenen Schotten geschlagen. Nur einigen hundert getöteten Schotten standen fast 7000 tote Engländer gegenüber!

1298
Am 22. Juli 1298 treffen Schotten und Engländer bei der Schlacht von Falkirk aufeinander. Durch Streitigkeiten untereinander uneins und einer etwa 1:6 unterlegenen Kavallerie ist das schottische Herr ohne Aussicht auf einen Sieg und wird niedergemacht. William Wallace flieht nach Frankreich.

1305
William Wallace (nach Schottland zurückgekehrt) wird durch einen Landsmann verraten und am 03. August 1305 gefangen genommen. Am 23. August 1305 wird er wegen Hochverrats in London auf grauenvolle Art hingerichtet. Er wird gehängt, gestreckt und entdärmt. Anschließend wird er enthauptet und gevierteilt. Die Teile werden in alle vier Teile des Landes geschickt und sein Kopf an der London Bridge aufgespießt.

1306
Am 25. März 1306 wird Robert the Bruce zum König gekrönt.

1314
Robert the Bruce führt seine etwa 6500 Mann starke, nur leicht bewaffnete Armee gegen ungefähr 18.500 gut ausgerüstete Engländer in die Schlacht von Bannockburn.
Die Schotten agieren jedoch taktisch so hervorragend, dass die englischen Truppen in den Bannockburn getrieben werden können, wo sie förmlich abgeschlachtet werden. Etwa 400 schottischen Opfern stehen über 4000 getötete Engländer gegenüber. Schottland ist frei!

1329
Am 19. Juni 1329 stirbt Robert the Bruce vermutlich an den Folgen einer Lepra-Erkrankung.

1450
Gründung der Universität in Glasgow

1503
James IV. heiratet am 08. August 1503 Margarete Tudor, Tochter Heinrichs VII., diese Verbindung legt bereits den Grundstein für die spätere Vereinigung der Kronen und Länder.

1542 - 1543
Am 07:/08. Dezember 1542 wird Mary Stewart (später Stuart) geboren. Breits 6 Tage später wird sie Königin von Schottland, da ihr Vater verstirbt. Mary Stuart wird am 09. September 1543 auf Stirling Castle offiziell zur Königin von Schottland gekrönt.

1587
Auf Befehl von Elisabeth I. wird Mary Stuart am 8. Februar 1587 nach
18 jähriger Haft wegen angeblicher Verschwörungen hingerichtet.

1603
James VI. besteigt als Nachfolger von Elisabeth I. am 24. März 1603 den englischen Thron. Fast genau 100 Jahre nach der Hochzeit von James IV. und Margarete Tudor wird damit die Vereinigung der Kronen vollzogen.

1642 Ausbruch der englischen Revolution.

1665
Beginn der blutigen Religionskriege zwischen Royalisten und Covenantern.

1689
Erster Jakobitenaufstand unter dem Viscount Dundee. Am 27. Juli 1689 kommt es zur Schlacht bei Killiecrankie. Die königliche Armee war bereits geschlagen, als Dundee von einer verirrten Kugel tödlich getroffen wird. Ohne ihren Anführer bricht der Aufstand innerhalb kurzer Zeit zusammen.

1692
Massaker von Glencoe. Der Clan MacDonald of Glencoe legt aufgrund schlechter Wetterverhältnisse den geforderten Treueeid auf Wilhelm von Oranien erst 5 Tage nach Verstreichen der Frist ab. Wilhelm lässt ein blutiges Exempel statuieren. Angehörige des Clan Campbell schleichen sich als Gäste beim Clan MacDonald ein und massakrieren 38 Clanmitglieder, darunter viele Frauen, Kinder und Greise. Seitdem heisst Glencoe auch
„Tal der Tränen“.

1707
Act of Union. Die Parlamente Englands und Schottlands stimmen beide der Union zu und Queen Anne proklamiert am 29. April 1707 das erste Parlament von Großbritannien. Die Kronen werden zusammengelegt, das schottische Parlament aufgelöst, die schottische Verwaltung und der schottische Kronrat abgeschafft.

1715
Der Kurfürst von Hannover besteigt als George I. den britischen Thron. Die schottischen Anhänger der Stuarts, die Jakobiten, erheben sich unter der Führung des Earl of Mar.

1720
Am 31. Dezember 1720 wird Charles Edward Stuart in Rom geboren. Er ist der Sohn von James Francis Edward Stuart, der Anspruch auf den schottischen Thron erhebt.

1727
In Schottland wird zum letzten Mal eine Hexe hingerichtet.

1745
Prinz Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie) landet am 25. Juli 1745 in Schottland und erhebt Anspruch auf den schottischen Thron. Am 19. August 1745 sammelt er bei Glenfinnan einige Clans, es beginnt der zweite Jakobitenaufstand.

1746
Die Jakobiten schlagen am 17. Januar 1746 die britischen Truppen bei Falkirk. Daraufhin rückt der Herzog von Cumberland mit einer großen Streitmacht nach. Am 16. April 1746 treffen rund 5000 schlecht versorgte, übermüdete und demoralisierte Jakobiten auf das gut ausgerüstete und versorgte Heer von etwa 9000 Soldaten unter der Führung des Herzogs von Cumberland. Auf dem Culloden Moor kommt es zu einer nur etwa 45 Minuten dauernden Schlacht. Alle auf dem Schlachtfeld verbliebenen Jakobiten werden erbarmungslos niedergemetzelt. Es war die letzte Schlacht auf schottischem Boden. Prince Charlie kann entkommen und flieht später nach Italien. Als Folge des niedergeschlagenen Jakobitenaufstandes werden alle Zeichen der Zugehörigkeit zu Hochland-Clans untersagt, so auch das Tragen von Kilts und Tartans sowie das Spielen des Dudelsacks.

1759
Am 25. Januar 1759 wird Robert Burns geboren. Er wird später der Nationaldichter Schottlands. Sein Geburtstag wird heute von Schotten in aller Welt wie ein Nationalfeiertag gefeiert.

1. Hälfte des 19. Jh.
Beginn der Highland-Clearances. Kleinpächter werden zugunsten der Schafzucht von ihrem Land vertrieben. Fast 50000 Menschen verlassen jährlich Schottland und die Highlands werden quasi entvölkert.

1822
George IV. besucht Schottland und erscheint im Kilt. Dies führt zur Renaissance von Kilt, Tartan und Dudelsack.

1874
In Schottland werden Kirche und Staat getrennt.

1910-1950
Eine zweite Welle der Highland-Clearances reduziert die Bevölkerung um fast 25%.

1970
Vor der schottischen Nordseeküste beginnt die Ölförderung.

1996
700 Jahre nachdem Eduard I. den Stein von Scone 1296 als Kriegsbeute entführt hat, kehrt der Stein wieder nach Schottland zurück. Dieser Stein diente als „Krönungsstein“ der schottischen Könige.

1999
In Edinburgh tritt nach fast 300 Jahren erstmals wieder ein schottisches Parlament zusammen.

2004
Am 09. Oktober 2004 weiht die Queen als Elizabeth I. von Schottland feierlich das neue Parlamentsgebäude in Edinburgh ein. Hiefür werden eigens die schottischen Kronjuwelen in das Parlament gebracht.


Wer mehr über das alte Schottland erfahren möchte dem empfehle ich die Codexausgabe Nr. 5 der Zeitschrift Karfunkel.


Weitere Daten: http://www.schottlandportal.de

 

illiam Wallace, der Nationalheld der Schotten.

Sir William Wallace of Elderslie, eigentlich William Walleys, (* um 1270 in Elderslie bei Paisley in Schottland; † am 23. August 1305 in London hingerichtet) war ein schottischer Freiheitskämpfer.

Historisch gesehen sind Daten über William Wallace Mangelware, da dieser in einer undokumentarischen Zeit lebte. Das heißt die Daten um William Wallace können immer nur ungefähr, aber selten genau, angegeben werden. Deshalb gibt es nur viele Vermutungen und Legenden ranken sich um diese Person.In dem nachfolgenden Text habe ich versucht größtenteils Fakten zu sammeln und hervor zuheben, sofern es mir gelungen ist. Bei unklaren Aussagen oder Vermutungen habe ich dies stets dazugeschrieben, damit sie selber zwischen der Wahrheit und der Legende William Wallace unterscheiden können...

Leben:

 

allace wurde ca. 1270 in Elderslie (Bezirk Renfrewshire) geboren. Sein Vater Malcom Wallce war Grunbesitzer, außerdem hatte wallace noch einen älteren Bruder. Seine Mutter hieß wahrscheinlich Magartet aber auch über sie ist wenig bekannt. Eigentlich sollte Wallace ein Geistlicher werden, doch das lehnte er ab. 1297 tötete Wallace den Sheriff von Lanark. Die Gründe dafür sind unklar, jedoch wird vermutete, hätte dieser Wallaces Frau bedroht. Wallace formierte eine kleine Gruppe Schotten gegen die Engländer, da er der jahrelangen Unterdrückung, die Grund für zahlreiche Vergewaltigungen schottischer Frauen und Ausrottungen ganzer Dörfer war, ein Ende bereiten wollte. 

Die Gruppe um Wallace wächst allmählich und so kommt es im September des Jahres 1297 zur Schlacht von Stirling Bridge . In dieser Schlacht hatten die Truppen Wallaces mit der Armee der adligen Grundbesitzer, die Engländer unweit des Flusses Stirling gestellt und durch eine geniale Strategie von William Wallace, obwohl die Engländer ca. 3 fach so viele Soldaten hatte, geschlagen. Dieser hatte die Engländer über eine schmale Holzbrücke, die Stirling Bridge, den Fluss überqueren lassen, sie eingekesselt und somit wieder zurück auf die Brücke getrieben, welche unter dem Gewicht der Schwerberittenen Kavallerie einstürtzte. Tausende Engländer ertranken. Der Sieg über die Engländer bei Stirling ist, unter dem Nahmen ,,Die Schlacht bei Stirling Bridge", als eines der größten strategischen, wie auch kämpferischen Wunder in die schottische Geschichte eingegangen. 

1298 wird Wallace dann, vermutlich in Tor Wood, zum Ritter geschlagen.

Im selben Jahr werden Wallaces Truppen in der Schlacht bei Falkirk geschlagen. Dabei hatten die Adligen Truppen der Schotten das Schlachtfeld schon früh verlassen. Bis heute konnte nicht geklärt werden ob es sich hierbei um Verrat oder eine Taktik von Wallace, die vorsah den Engländern in die Flanke zu fallen, handelte.

Hinrichtung:

 

Sir William Wallace wurde gegen eine hohe Belohnung von Sir John de Menteith verraten. Jener war der Burgherr von Dumbarton Castle. Gefangen genommen wurde Wallace am 5. August 1305 in Robroyston bei Glasgow.Dabei hatten einige Adlige Landsleute zu einer Versammlung aufgerufen, zu welcher sie auch William Wallace einluden. Wallace wurde noch vor dem Betreten des Versammlungsraumes von Englischen Soldaten festgenommen.  Kurz darauf wurde er an ein Pferd gebunden und auf einer zweiwöchigen Reise nach London verschleppt. Dort wurde er wegen Hochverrats angeklagt und zum Tode durch Ausweiden und Vierteilen verurteilt, weil er sich weigerte, Eduard I. von England seine Treue zu schwören. An einem Pferd angebunden musste er mehrere Stunden lang nackt durch die Straßen Londons laufen, während die Bewohner ihn mit Steinen bewarfen. Heute noch erinnert eine Gedenktafel (Elms bei Smithfield, heute das „Barts Hospital“) an den Ort seiner Hinrichtung. Dabei hatten einige Adlige Landsleute zu einer Versammlung aufgerufen, zu welcher sie auch William Wallace einluden. Wallace wurde noch vor dem Betreten des Versammlungsraumes von Englischen Soldaten festgenommen. 

Die Hinrichtung fand am 23. August 1305 statt. Der Legende nach soll er noch unter der Folter seinen Peinigern zugerufen haben, dass er Schotte sei und Longshanks nicht als seinen König anerkenne, bevor er schließlich seinen Qualen erlag. Schriftlich überliefert sind die Worte: „Ihr englischen Hunde ihr, verweichlichte Huren seid ihr, küsst meinen schottischen Hintern und seid stolz darauf, dies tun zu können, etwas besseres kann einem jämmerlichen Engländer nicht passieren!“ Heute erinnert das Wallace-Monument an den Patrioten.

Bei der Hinrichtung die in London stattfand, wurden ihm bei lebendigem Leib die Gedärme herausgerissen und verbrannt. Zuvor war er halbnakt durch die Straßen von London geschliffen worden, wobei er von den Zuschauern dieses Spektakels mit faulem Obst beworfen, bespuckt und verhöhnt wurde. Nach dieser Demütigung hatte man Wallace fast bis zur Ohnmacht gehängt. Er wurde entmannt und als er schließlich seinen Schmerzen unterlag, geköpft und gevierteil. Seine Armee und Beine wurden in alle 4 Himmelsrichtungen Großbritanniens als Warnung für weitere Aufständische gesendet. Der Kopf wurde auf der London Bridge aufgespießt. Diese Hinrichtung gilt bis Heute als einer der brutalsten in der Geschichte Großbritanniens...

Eine Gedankstätte in der Nähe des Exicutionsortes William Wallaces

Auf ihr steht geschrieben:

Zum unsterblichem Andenken/Erinnerung an

William Wallace

Schottischer Patriot geboren in Elderslie

Renfrewshire ca. 1270 nach Christus welcher vom

Jahre 1296 an überwältigent

für die Verteidigung seines Landes Freiheit und

Unabhängikeit kämpfte im Angesicht furchterregender

Uneeinigkeit (der Clans) und mit großartiger Einstellung

schließlich verraten und gefangen genommen

nach London gebracht und getötet

nahe dieser Stelle am 23. August 1305

Das Leben William Wallaces war Vorlage für den US-amerikanischen Spielfilm „Braveheart“ von 1995 mit Mel Gibson in der Titelrolle. Dieser Film enthält jedoch aus dramaturgischen Gründen eine Reihe historischer Ungenauigkeiten.

Der Film basiert zum Teil auf tatsächlichen, historischen Gegebenheiten. Der schottische Aufständische William Wallace existierte tatsächlich, wenn auch die Details seiner Geschichte nicht in jeder Hinsicht der filmischen Darstellung entsprechen.

Der Film erweckt den Anschein, dass sämtliche Ereignisse des schottischen Unabhängigkeitskrieges innerhalb kurzer Zeit stattgefunden haben, wodurch besonders im Falle von Robert the Bruce die historischen Fakten stark verzerrt dargestellt oder aus dem Zusammenhang gerissen werden.

  • Fast am Ende des Films wird der Eindruck erweckt, dass die Schlacht von Bannockburn spontan ausgelöst worden sei, nachdem Robert Bruce von William Wallace' Tod erfahren habe. In der Realität war Bruce bereits seit acht Jahren in einem Guerillakrieg mit den Engländern verwickelt und die Schlacht selbst fand neun Jahre nach der Exekution von Wallace statt. Etwa ein Jahr nach dessen Tod fand in Wirklichkeit die Schlacht bei Methven statt, die in einer empfindlichen Niederlage für Bruce endete.
  • Der damals noch ungekrönte Robert Bruce wird im Film als „Earl of Bruce“ bezeichnet, in Wirklichkeit war er der Earl of Carrick.
  • Im Film wird behauptet, dass Wallace den Anspruch von Bruce auf den schottischen Thron unterstützte. In Wirklichkeit war er auf der Seite des abgesetzten Königs John Balliol.
  • Der Film zeigt Robert Bruces Vater (der ebenfalls Robert hieß) als Leprakranken. Es gibt jedoch keine historischen Aufzeichnungen darüber. Lange nahmen Historiker an, dass König Robert Bruce selbst an Lepra gestorben sei, doch wird diese Theorie heute nicht mehr gestützt.
  • Bei Falkirk wurde Wallace nicht von Bruce verraten. Er wechselte tatsächlich die Seiten, doch dies geschah schon einige Jahre zuvor aufgrund des Konflikts mit der Comyn-Familie, die John Balliol unterstützte (der Konflikt wird im Film völlig weggelassen). Wallace wurde gejagt und gefangen genommen, nachdem die Schotten 1305 zur Kapitulation gezwungen worden waren.
  • Zu der Zeit, in der der Film spielt, gab es in Schottland noch keine Kilts. Das Auftreten von Kilts ist nicht vor 1600 nachgewiesen.
  • Das „Recht der ersten Nacht“ (ius primae noctis) gilt als geschichtlich nicht nachgewiesen.

Der englische König starb zwei Jahre nach Wallaces Hinrichtung. Im Film wird Wallace hingerichtet, während der König im Sterben liegt. Wallace überlebt ihn um wenige Minuten. Auch das Bild des jungen „Robert the Bruce“ als eines leicht beeinflussbaren Zauderers entspricht nicht den historischen Tatsachen: der schottische König wird oft als skrupellos beschrieben. Zudem war es „Robert the Bruce“, der die Engländer ab dem Jahre 1307 mit einem Guerillakampf überzog, bis er schließlich bei der Schlacht bei Bannockburn im Jahre 1314, vereint mit Wallaces Truppen, siegte und deshalb als schottischer Nationalheld gilt.

William Wallace entsprang keinesfalls den im Film dargestellten bäuerlichen Verhältnissen. Seine Familie besaß Land in Ayrshire und Renfrewshire und gehörte zur engsten Gefolgschaft der Stuarts. Ferner war Wallace in den Schlüsselstellen des Films wesentlich jünger als Gibson und erheblich größer, was Gibson jedoch mit Hilfe einer humorvollen Einlage während des Films geschickt umgeht. Ebenfalls erfunden ist die Affäre Wallaces mit der französischen Gemahlin des englischen Prinzen: Diese war zu jener Zeit noch ein Kleinkind. Jedoch kann die heimliche Ehe mit Marion Braidfood (Murron) aus Lanark als historisch korrekt betrachtet werden. Allerdings waren die beiden länger verheiratet, als im Film dargestellt. Wallace hatte mit Marion eine gemeinsame Tochter.

Eine Schlüsselszene ist Wallaces legendäre Ansprache auf dem Schlachtfeld von Stirling „Sie mögen uns das Leben nehmen, aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit!“, die allerdings im Duktus der Rede des jungen englischen Königs Henry V. vor der Schlacht von Azincourt an seine Truppen in Shakespeares gleichnamigen Theaterstück entlehnt ist.

Weiterhin ist das im Film verwendete Wappen (drei Löwen und drei Lilien) als Anspruch auf Frankreichs Krone erst später das Wappen Englands geworden.


Quellen: Wikipedia

Die schottischen Clans:

Das englische Wort Clan stammt aus dem gälischen clann und heißt übersetzt „Kinder”, „Abkömmlinge”, „Stamm” oder „Familie”. Clan bezeichnete ursprünglich eine Gruppe von Familien, die eine eng umrissene geographische Einheit bewohnten (z. B. einen Glen oder eine Insel) und die sich auf einen gemeinsamen genealogischen Ursprung beriefen. Sie alle erkannten den Clan-Chief als ihren Herrn und Richter an. Im Gegenzug war der Chief verpflichtet, die Interessen seiner Gefolgsleute auch mit der Waffe zu verteidigen. Heute wacht der Lord Lyon King of Arms über die Rechte der Clan-Chiefs, der Clans und Familien.




Innere Struktur eines Schottischen Clans

Chief

Das Oberhaupt eines Clans ist der Chief. Dieses Amt, verbunden mit den Titeln wurde an den ältesten männlichen Nachkommen weitergegeben. Der Chief war oberster Richter bei Streitigkeiten innerhalb des Clans und dessen oberster Heerführer. Er verteilte das Land, das ursprünglich dem Clan insgesamt gehörte, aber mit dem Aufkommen des königlichen Feudalsystems als Land des Chiefs gesehen wurde, und war für die ärmsten Mitglieder des Clans verantwortlich. Heute ist der Titel eines Chiefs ein vom schottischen Gesetz und vom Lord Lyon King of Arms gehütetes Rechtsgut. Der Chief ist der Inhaber der Rechte, wie Tartan, Badge, etc. Ihm steht es z. B. frei, das Tragen eines Tartans zu regeln. Als Zeichen seiner Würde trägt der Clan-chief drei Federn an seinem Bonnet.

Chieftain

Der Chieftain ist das Oberhaupt einer bedeutenden Familie innerhalb eines Clans. Früher legte er Streitigkeiten innerhalb seiner Familie bei und war für den Dienst seiner Familie gegenüber dem Clan-chief verantwortlich. Er führte die Krieger seiner Familie in Kämpfen an. Der Chieftain des ältesten Familienverbandes innerhalb des Clans befehligte die rechte Flanke im Krieg. Heute sind viele Chieftains, wie die Chiefs ihres Clans, Inhaber der Rechte an Wappen, Tartan, Badge, etc. Als Zeichen seiner Würde trägt der Chieftain zwei Federn am Bonnet.

Barde

Jeder Chief und jeder bedeutendere Chieftain hatte an seinem Hof einen Barden, der in Friedenszeiten Erzähler und Unterhalter für den Chief war. Er verfasste Gedichte zu besonderen Anlässen, wie z. B. Hochzeiten, Geburten, etc. In Kriegszeiten stimmte er den Clan auf den Kampf ein, in dem er unter anderem die ruhmvolle Geschichte des jeweiligen Clans vortrug.

Piper

Wie der Barde, so war auch das Amt des Piper zweigeteilt. In Friedenszeiten für die Unterhaltung bei Festen verantwortlich und in Kriegszeiten Sammelpunkt für die eigenen Truppen. Oftmals hatte eine Person das Amt des Barden und das des Pipers gleichzeitig inne.

Struktur der Schottischen Clans 

Unterschieden wird zwischen drei Kategorien von Clans:

  • Zur wichtigsten Gruppe gehören Clans wie die Campbells, die MacDonalds, die MacLeods, die Gordons und vielleicht noch Clan Chattan und die MacKenzies, die über große Gebiete herrschten. Sie alle zerschlugen kleinere Clans oder übernahmen diese und deren Land mit Macht, durch Einheirat oder geschicktes politisches Agieren. Darüber hinaus hatten sie oft auch auf nationaler Ebene großen politischen Einfluss.
  • Die zweite Kategorie mit etwas weniger Einfluss waren die Frasers, Gunns, MacPhersons, MacLachlans, und MacLeans. Dazu gehörten ebenfalls kleine Familiengruppen wie der Kennedy Clan.
  • Schließlich gab es Clans, die Titel oder Namen hatten wie beispielsweise „Clan der Nacht” (die Morrisons von Mull), „Clan der Briten” (die Galbraith Familie von Gigha) oder der „Clan der Kinder Raigns” (die Rankins).

Geographie der Clans

Generell sind die Clans mit dem Hochland und den Inseln verbunden und nur zu einem geringeren Teil in den Randgebieten wie z. B. den Borders und Galloway heimisch. Im Zentralbereich Schottlands und im größten Teil des Flachlands sind solche Verwandtschaftsgruppen schon sehr früh durch das Feudalsystem verdrängt worden.

Mit Margaret, der Frau Malcolm Canmores, und besonders ihrem Sohn David hielt das Feudalrecht, das das genaue Gegenteil des Clanwesens bildet, Einzug in das keltische Schottland. Ursprünglich gehörte das Land der Clangemeinschaft und wurde vom Chief verwaltet; nach dem Lehnsrecht wurde aber das ganze Land königliches Eigentum.

Die Loyalität der Clanangehörigen gehörte traditionell ihrem Chief; sie sahen sich keinesfalls als direkte Untergebene des Königs. Die Entschlossenheit einer Reihe von Königen, dieses Clanwesen durch das Lehnswesen zu ersetzen, trieb einen Keil zwischen das keltische Hochland und das angelsächsische Tiefland, der bis zur Wende von Culloden, die das Ende der Jakobitenaufstände markierte, steckenblieb.

Geschichte und Niedergang der Schottischen Clans

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Clans wurde vor allem durch die Unabhängigkeitskriege (1296-1314) erzeugt. Die 21 Clans, die sich damals um Robert the Bruce auf dem Schlachtfeld von Bannockburn versammelten, hatten ein gemeinsames Ziel: die Freiheit des schottischen Volkes von jeglicher Fremdherrschaft. Doch die Gewinner durften sich auch der großzügigen Verteilung von Ländereien und Titeln sicher sein; die Besiegten wurden vertrieben.

Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts hatten sich die meisten Clans etabliert. Die Clanchiefs hausten z. T. recht fürstlich auf ansehnlichen Trutzburgen. Wie Feudalherren verpachteten sie Ländereien an ihre Untergebenen. Einem Clan anzugehören, hieß nicht nur, in ein soziales Netz eingebunden zu sein, sondern beinhaltete auch die Pflicht zum Kriegsdienst für den Herrn.

Dieses Sozialgefüge offenbarte seine Schwachpunkte, als die Clans ihre eigenen Verwaltungsstrukturen zu bilden begannen. Kleinere Familien suchten durch Bündnisse und Gegenbündnisse beim mächtigen Nachbarn Schutz. Es kam aus den verschiedensten Gründen zu Auseinandersetzungen von kleineren Fehden bis zu blutigen Schlachten – ja regelrechten Clankriegen, die manchmal Jahrzehnte anhielten.

Als Schottland und England längst unter einer Krone vereint und die Lowlands befriedet waren, verschanzten sich die Clans immer noch im unwegsamen Bollwerk des Hochlandes. Mit Blick auf die Geographie des schottischen Hochlands, ist es kein Wunder, dass die Könige es sehr schwierig fanden, ihre Autorität über die Menschen auszuüben, die in den entfernten und unzugänglichen Bergen lebten. Die Hochlandlinie erstreckt sich diagonal vom Clyde bis nach Stonehaven an der Nordsee, südlich von Aberdeen. Nördlich davon fühlten sich die Clans an die jeweiligen Gebiete gebunden, die sie als Familienland beanspruchten. Die tiefen Täler und weiten Hochlandgebiete wurden von Clans, wie den Campbells in Argyll, den Camerons in Lochaber, den Robertsons in Rannoch, den Mackays in Sutherland bevölkert und die Inseln im Westen waren die Domäne der MacDonalds in Islay, der Macleans in Mull, Tiree und Coll, während Skye zwischen den MacDonalds, MacLeods und Mackinnons aufgeteilt war.

Trotz des kargen Bodens waren alle Clans nahezu autark und lebten von den Kleinrindern, die in den Bergen weideten. Auf den Inseln und an der Küste fischten die Clanmitglieder und exportierten den Fangüberschuss ins Tiefland. In den Tälern hatten sie ihre Gerste zum Whiskybrauen (hauptsächlich zur Erbauung des Chiefs und seiner nächsten Untergebenen) und Hafer als Grundnahrungsmittel. Es war ein karges Leben für die Clanangehörigen. Weil das Vieh geschützt werden musste, entwickelten diese keltischen Bergmenschen Ausdauer und sammelten kriegerische Erfahrung. Bei passenden Gelegenheiten waren dann die Tiefländer wie auch die Engländer von ihrer Angriffswut gleichermaßen entsetzt.

12. Jahrhundert 

Die erste herausragende Persönlichkeit, die in der Geschichte der Clans genannt wurde, war Somerled, der Urahn des Clans Donald. Er war der Anführer im Widerstand gegen die Norweger, die die westlichen Inseln, die Orkney und Shetlandinseln kontrollierten. Somerled war ein außergewöhnlicher Krieger von piktisch-norwegischer Abstammung. Nach einer fürchterlichen Seeschlacht im Jahr 1156 gewann er das Königreich Man. Damit kontrollierte er die westlichen Inseln von Bute im Clyde bis Ardnamurchan.

Im Gegenzug für Somerleds Treueversprechen erkannte König Malcolm IV. seine Herrschaft dort an. In diesem Zusammenhang gab es aber erstmals ein bedeutendes Missverständnis. Während Malcolm meinte, Somerled erhielte seine Ländereien als Lehen von der Krone, betrachtete dieser sich als Eroberer und autonomer Machthaber.

Aus seiner politisch abenteuerlichen Ehe mit Ranghildis, der Tochter des norwegischen Königs der Insel Man, hinterließ Somerled drei Kinder, von denen zwei seine Linie fortsetzten. Dougall, der die MacDougalls von Argyll und Lorn gründete und Reginald, dessen Sohn den Namen Donald trug, die MacDonalds von Islay. Diese Nachkommen Somerleds – die MacDonalds – wurden die „Herren der Inseln” (Lords of the Isles).

13. Jahrhundert 

Die Clans arbeiteten nicht zusammen. Selbst nach dem Ende der norwegischen Besetzung im Jahre 1266 kämpften sie im Hochland gegeneinander, und die Krone verzweifelte schier daran, sich ihre Loyalität zu sichern und das Hochland zu befrieden.

Ein herausragendes Beispiel waren die MacDougalls von Lorne und MacDonalds von Islay. Sie widersetzten sich König Robert the Bruce, da sie mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen hatten: Der von Roberts Begleiter Roger de Kirkpatrick ermordete John Comyn war mit ihnen verwandt gewesen.

Doch trotzdem folgte der Clan Donald dem Bruder des Chiefs – Angus Og – und kämpfte in der Schlacht von Bannockburn an der rechten Seite von Bruce. Diese Geste von Fahnentreue stärkte die Position der MacDonalds und bewahrte die illoyalen Mitglieder des Clans vor Strafmaßnahmen.

Aufsplitterungen und Zerwürfnisse, von denen es zahllose Beispiele und Berichte gibt, waren innerhalb der Clangruppierungen die Regel. Die einzige Zeit, in der eine wirklich beträchtliche Anzahl von Clans zusammenwirkte und an einem Strang zog, war während der Unterstützung der Stewart-Dynastie im 18. Jahrhundert.

Die große Ausnahme bildete in dieser Zeit des Bürgerkriegs – Tiefland gegen große Teile des Hochlands – der Clan Campbell, der sich auf die Seite der Hannoveraner schlug. Die katholischen Clans waren immer überzeugt davon, dass der Stewart Monarch der Chief der Chiefs sei, obwohl die Stewarts den anderen Clans gegenüber nie besonders freundlich eingestellt gewesen waren. Wenn sie sich jemals überhaupt für sie interessiert hatten, dann nur, wenn es darum ging, das Hochland den Normen des Tieflandes anzupassen.

15. und 16. Jahrhundert 

James IV. schaffte es schließlich, das normannische Feudalkonzept des Tieflands endgültig auch im Hochland durchzusetzen. Er bestätigte vielen Chiefs ihre Landansprüche durch ein königliches Übertragungspergament – die so genannte Schafsfellurkunde.

Damit unterstrich er, dass diese Vasallenclans ihre Ländereien direkt durch die Krone erhielten. James gab auch Campbell von Argyll einen Dreijahresvertrag über mehrere Ländereien, die zuvor von den Lords of the Isles beherrscht worden waren. Klug unterstützten die Campbells jedermann, der ihnen Vorteile verschaffte. Darüber hinaus fingen sie an, die angrenzenden Ländereien ebenfalls zu dominieren.

Um ihren Landbesitz zu vergrößern, nutzten sie in Argyll und im Nordwesten jede sich bietende Möglichkeit – das Schicksal der MacGregors ist dafür ein beredtes Beispiele.

17. und 18. Jahrhundert 

Die MacGregors (ein späterer Abkömmling wurde bekannt als Rob Roy, dessen Name sich wahrscheinlich aus dem Schottisch-gälischen "Raibert Ruaidh", Robert der Rote, ableitet) besaßen sowohl in Argyll als auch in Perthshire Land nach dem alten Clanprinzip. Ohne dokumentarischen Eigentumsbeweis und ohne diese Schafsfellurkunde konnten sie sich lediglich auf die Tradition berufen. Unter der Beschlagnahmung von immer mehr MacGregor-Land verzweifelte dieser Clan nach und nach – und um überhaupt noch leben zu können, wurden die MacGregors zu Viehdieben.

Nach 1603 waren die Campbells entschlossen, ihnen endgültig den Garaus zu machen. Der Graf von Argyll, Chief des Clan Campbell, schürte einen Streit zwischen den MacGregors und den Colquhouns von Luss am Loch Lomond. Dieser Streit endete, wie viele andere auch, in einer fürchterlichen Schlacht, die im Glen Truim stattfand. Zwar siegten die MacGregors trotz gewaltiger Übermacht der Gegner, doch es war ein Pyrrhussieg. Die Schlacht war so blutig und fürchterlich, dass James VI., gerade auch zu James I. von England gekrönt, ein Gesetz durch sein Privy Council herausgeben ließ, das die MacGregors zu Vogelfreien machte und ihren Namen auslöschen sollte.

Danach war dieser Clan über 139 Jahre lang ein Clan der Gesetzlosen (zwischendurch wurde die Anordnung zeitweise aufgehoben). Trotzdem bekannten sich 1775 – 30 Jahre nach der Schlacht von Culloden – immerhin noch 826 Menschen zur Mitgliedschaft im Clan MacGregor und stellten dadurch die bemerkenswerte traditionelle Gefühlsbindung, die das alte Clanprinzip schuf, unter Beweis.

James war es leid, immer nur von Blutfehden und Streitereien zu hören. So beauftragte er schließlich Lord Ochiltree, unter allen Umständen Gesetz und Ordnung auf den Inseln zu schaffen. Dieser Mann wurde durch Andrew Knox, den Bischof der Inseln in seiner schwierigen Aufgabe unterstützt.

Die Chiefs der MacLean of Duart, Donald Gorm of Sleat (Skye), Clanranald, MacLeod und Maclean of Ardgour hatten es aber offensichtlich nicht sehr eilig damit und zusammen dinierten sie zunächst erst einmal auf Duart Castle (Mull), bevor sie der Einladung zur Predigt durch Bischof Knox auf das Flaggschiff Lord Ochiltrees folgten. Einmal an Bord, lichtete das Schiff nämlich den Anker und brachte sie nach Edinburgh, wo sie eingekerkert und erst freigelassen wurden, als sie sich dazu bereit erklärten, Bishop Knox bei der Reform der Inseln zu unterstützen.

Großbritannien wandte sich am Ende des 17. Jahrhunderts allmählich einer neuen kommerziell blühenden Ära zu, in der kein Platz mehr für Clans war. Das war jedenfalls der Standpunkt von William III., der seine Macht durch die Schlacht am Boyne gefestigt hatte.

Er entschied, dass mit den Hochländern etwas Drastischeres geschehen müsse, da diese offensichtlich immer noch auf der Seite der Stuart-Dynastie standen. Der Schotte Sir John Dalrymple, Graf Stair, Unterstaatssekretär für Schottland, plante eine Lösung des Hochlandproblems. Er wurde in seinen Bestrebungen von William unterstützt und fand in John Campbell, dem Grafen von Breadalbane, einen willigen Helfer.

Zunächst bekam Breadalbane vom König £12.000. Damit sollte er die Loyalität der Clanchiefs kaufen. Dieser von König William III. für Schottland eingesetzte und entsprechend verantwortliche Staatssekretär ließ jedoch in einem vertraulichen Gespräch gegenüber Campbell von Breadalbane verlauten, die Clans Donnel und Lochiel sollten ausgerottet werden.

So wurde entschieden, dass alle Chiefs bis zum 1. Januar 1692 einen Treueid auf den König ablegen müssten. Denjenigen, die sich widersetzten, würde „mit Feuer und Schwert und allen möglichen Arten von Feindlichkeiten begegnet werden”. Das Datum war offensichtlich sehr sorgfältig gewählt worden, denn der harte Hochlandwinter würde die Hochländer teilweise lähmen. Ein Punkt, der von Stair sehr wohl kalkuliert worden war:

„Der Winter ist die einzige Saison, in der wir sicher sein können, dass die Clanmitglieder nicht mit ihren Frauen, Kindern und Rindern in die Berge entfliehen können. Dies ist die richtige Zeit, sie in der langen, dunklen Nacht zu vernichten”.

Die meisten Clanchiefs leisteten diesen Eid sofort. Lediglich der mächtige MacDonnel of Glengarry und der alte MacIan MacDonald of Glencoe hatten dies bis zum 1. Januar nicht getan. MacIan hatte nach langen Überlegungen versucht, seinen Treueid am 31. Dezember in Fort William abzulegen. Da aber der Magistrat nicht anwesend war, war er gezwungen, durch den Schnee nach Inveraray zu ziehen. In diesem schlimmen Winter kam MacIan aber erst am 2. Januar in Inveraray an. Da aber auch dort nur ein Stellvertreter des Kommandanten war, erreichte sein Eid Edinburgh erst am 6. Januar.

Endlich hatte Wilhelm damit seinen Sündenbock. Dalrymple schrieb an den Kommandanten in Fort William:

„Wenn MacIan von Glencoe und sein Stamm sich von den Übrigen so verschieden verhalte, haben wir eine klare Rechtfertigung öffentlicher Justiz, dass dieser diebische Clan mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird”.

120 Mann vom Regiment des Grafen von Argyll wurden unter dem Kommando von Hauptmann Robert Campbell of Glenlyon nach Glen Coe in Marsch gesetzt, um dort in den Hütten Quartier zu beziehen. Die Soldaten wurden mit der üblichen Gastfreundschaft des Hochlands empfangen. Über 15 Tage lang teilten die MacDonalds die karge Speise und Trank mit ihnen. Hauptmann Campbell spielte sogar Karten mit dem alten MacIan MacDonald und dessen Söhnen.

Doch am 12. Februar 1693 erhielt der Hauptmann den Befehl:

„Ihnen wird hiermit befohlen, über die Rebellen, die MacDonalds von Glencoe, herzufallen und alle unter 70 dem Schwert zuzuführen. Besonders haben Sie dafür zu sorgen, dass der alte Fuchs und seine Söhne unter keinen Umständen Ihren Händen entfliehen können”.

Das Morden sollte um fünf Uhr am folgenden Morgen beginnen. Am Vorabend soll Hauptmann Campbell sogar wie in den Tagen zuvor Karten mit den Söhnen MacDonalds gespielt und nebenbei erwähnte haben, wie sehr er sich schon auf das Abendessen des folgenden Tages zusammen mit dem Chief freue. Als sich nach langer und stürmischer Nacht der Morgen näherte, begannen die Soldaten mit ihrer grausamen Aufgabe. Das Ergebnis war, dass mehr als 30 MacDonalds ermordet wurden. Viele Mitglieder des Clans, die es geschafft hatten, sich in den immer noch tobenden Schneesturm zu retten, erfroren darin. Etliche überlebten aber und machten das Gemetzel ruchbar. Es war nicht nur ein vollkommen sinnloses Verbrechen, sondern auch eine totale und bewusste Verhöhnung der jahrhundertealten Hochlandtradition, die selbst dem ärgsten Feind Gastfreundschaft gewährte.

Jakobitenaufstände

Wilhelm mag seine Macht und Entschlossenheit bewiesen haben, erzielte aber das genaue Gegenteil des Beabsichtigten. Nach Glencoe wirkten die Stewarts verheißungsvoller denn je. Kurz nach der parlamentarischen Vereinigung Schottlands und Englands war es klar für die Clans, dass sie nur einen Status als Minderheitengruppe in „North Britain”, wie Schottland nun meistens auf englischer Seite genannt wurde, hatten. Sie richteten ihre Hoffnungen mehr und mehr auf „den König jenseits des Wassers”, James, und nach dessen Tod auf seinen Sohn Francis Edward den „Old Pretender”.

1714 kam Georg I. Auf den Thron des vereinigten Königreiches. Er war unattraktiv, intellektuell schlecht ausgestattet, und über sein neues Königreich hatte er so gut wie keine Kenntnisse. Die Jakobiten glaubten, nun sei die ideale Gelegenheit für die Wiedereinsetzung der Stewarts gekommen.

Nach dem Jakobitenaufstand von 1715 erschloss General Wade, der Generalkommandeur von Schottland, das Hochland mit einem Netz, von Straßen und Brücken, von denen einige noch heute erhalten sind. Er reorganisierte die sechs von Clanmitgliedschaft unabhängigen Hochland Kompanien und überließ ihnen die Kontrolle des Hochlandes. Diese Black Watch, wie die Regimenter genannt wurden, trugen das auch heute noch beliebte dunkelblaue und grüne Muster in ihrem Kilt.

1724 schätzte Wade, dass rund 22 000 Mann im Hochland Waffen tragen könnten. Davon wären sicherlich mehr als die Hälfte bereit, wieder eine Stewartrebellion zu unterstützen. Nach diesen Zahlen kann die Hochlandbevölkerung zu jener Zeit sehr gut auf ca. 150 000 beziffert werden. Die Regierung befürchtete aber nicht so sehr die Anzahl der Oppositionellen, sondern vielmehr die Durchschlagskraft, die diese Clanmänner im Kampf entwickeln konnten. Am gefürchtetsten war ein Präventivschlag der Hochländer. Dieser stützte sich allein darauf, dass Schwung und Ansturm, gepaart mit der absoluten Rücksichtslosigkeit sowohl sich selbst aber auch dem Gegner gegenüber, den Feind in Angst lähmten. Mit dem Kleinschild am linken Arm, einem Dolch in der linken Faust und dem kurzen Breitschwert in der Rechten konnten die Hochländer weit in die gegnerischen Truppen vordringen und sich dann kämpfend unter der Führung ihres Chiefs in kleine Einheiten aufteilen. Diese Technik war später – ganz besonders während des ‘45-er Aufstands – sehr gefürchtet, so sehr, dass sie von Bonnie Prince Charlie als eine Art 'Geheimwaffe' immer wieder eingesetzt wurde.

Der Zeitpunkt zum Umsturz schien gut gewählt – die britische Regierung war in finanziellen Nöten und hatte nur eine Armee von gerade einmal 3.000 Mann, hauptsächlich Rekruten, unter General John Cope.

So landete der Prinz am 2. August 1745, 30 Jahre nach der Niederlage seines Vaters, von Frankreich kommend, auf Eriskay, einer Insel der Äußeren Hebriden.

Auf seiner Reise hatte er fast alles Material verloren, nur noch sieben Getreue bei sich und keinerlei Waffen oder Unterstützung mehr. Er kam in ein Land, von dem er kaum etwas wusste und das er nicht kannte. Zu Beginn sträubten sich die schottischen Jakobiten, Bonnie Prince Charlie zu unterstützen. Wegen des „Königs jenseits des Wassers”, wie sein Großvater romantisch genannt worden war, hatten die Clans in der Vergangenheit sehr zu leiden gehabt. Die MacDonalds of Clanranald, MacDonalds of Sleat und MacLeods of Dunvegan – alle lehnten es ab sich für den Prinz zu erheben. Trotzdem und im naiven und vollen Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit seines Thronanspruchs gewann Charles den schlauen Cameron of Lochiel an seine Seite. Am 19. August 1745 hisste er vor rund 1200 Clanmännern seine Standarte in Glenfinnan. Fortan bildeten die Hochlandclans seine Hauptunterstützung.

Nach 1745 

Nach dem letzten Jakobitenaufstand von 1745/46 und der Schlacht von Culloden waren die Hochländer vernichtet, und ihr Mut wurde mit dem neuen Entwaffnungsgesetz endgültig gebrochen. Zusätzlich zur Niederlage wurde die Hochlandkultur, das Sozialgefüge und das Clanwesen mit Gesetzesmitteln zerschlagen. Das schottische Tiefland war über die Auslöschung des Hochlandwiderstands erleichtert.

Schottland war in zwei Nationen geteilt: Die eine war kommerziell ausgerichtet und bemühte sich, englische Gepflogenheiten anzunehmen, die andere war landwirtschaftlich orientiert, in weiten Teilen gegen die südlichen Nachbarn eingestellt und machte aus ihrem keltischen Temperament kein Hehl. Es ist schon richtig, die Clans leben heute nur noch in den historischen Dimensionen. Zum Zeitpunkt ihrer endgültigen Niederlage waren sie aus der Sicht der Tiefländer längst ein wirtschaftlicher und sozialer Anachronismus. Doch für die Menschen des Hochlands bedeutete diese Aufhebung der alten Ordnung den tragischen und unwiederbringlichen Verlust ihrer eigene Sprache und Kultur.

Militärpfade und Straßen mussten im 18. Jahrhundert von der Regierung erst noch gebaut, Burgen belagert und besetzt werden.

Nach der Schlacht von Culloden flohen viele Clanchiefs und Familien ins Ausland. Die Folgen der daraus resultierenden Umverteilung der Ländereien an Nichthochländer waren das Desinteresse der neuen Herren an dem Sozialgefüge der jeweils lokalen Clans und stattdessen die Durchsetzung eigener Wirtschaftsinteressen; die Verbreitung der Beweidung durch Schafe im großen Stil sowie die daraus resultierende Vertreibung der auf dem Land lebenden Bevölkerung aus großen Teilen des Hochlands in den berüchtigten Clearances.

Das größte Problem lag nunmehr in der Verantwortung der Landherren für die Bevölkerung auf ihrem Land. Das alte Clansystem war gestorben, und selbst dort, wo die Chiefs das Land noch besaßen, konnten sie die gewaltig gewachsene Bevölkerung nicht mehr ernähren. In ersten Landstudien wurden im Jahr 1801 noch 1.608.420 Menschen in Schottland erfasst, doch 1831, nur 30 Jahre später, gab es schon 2.364.386. Das war ein Anstieg um fast 50% in dieser kurzen Zeit. Im Hochland wurde das Land sehr schnell knapp: 200 000 Menschen lebten auf dem nicht sehr ergiebigen Boden des Hochlands und konnten sich nur mehr schlecht als recht davon ernähren. Die verbliebenen alten Clanchiefs und Familienoberhäupter fühlten sich trotzdem noch verantwortlich für die auf ihrem Grund lebenden Menschen und saßen damit in einer Zwickmühle.

Neue Erkenntnisse der Landnutzung und Aufteilung wurden vom Kontinent und aus den Lowlands erworben und in die Situation des Hochlands umgesetzt. Das wenige nutzbare Land konnte nur eine stark ausgedünnte Bevölkerung richtig ernähren. Damit gehörten die einfachen Bewohner des schottischen Hochlands also wieder einmal zu den Verlierern.

Auf den riesigen Weideflächen, die einst erträglich genug waren, Rinder zu mästen und Getreide anzubauen, wurden bald die allesvertilgenden Schafe gehalten, die den Landherren schnelle und bessere Profite brachten.

Die Clanmitglieder wurden oft gewaltsam von ihrem Pachtgrund vertrieben. Hütten, die nicht freiwillig geräumt wurden, steckte der Verwalter in Brand, zum Teil ohne Rücksicht darauf, ob Alte oder Kranke darin waren. Im Verlauf der Vertreibungen, von denen sich das Hochland bis heute noch nicht erholt hat, wurden Hunderttausende vom Land vertrieben und ein Großteil des Hochlands buchstäblich entvölkert.

Einige Kleinbauern bekamen von ihrem Landherrn in den Küstenregionen ein kleines Grundstück als Ausgleich zugeteilt, doch kaum einer der vertriebenen Bauern kannte die See oder konnte mit einem Fischerboot umgehen; viele kamen um. Zehntausende emigrierten auf den Kontinent oder nach Kanada, Amerika, Neuseeland und Australien, oder wurden mit bezahlten Passagen dorthin ausgesiedelt. Zurück blieb die einst zumindest in Teilen fruchtbare Heimat – heute ist sie oft menschenleeres Ödland mit ein paar überwucherten Grundmauern.

Siehe auch : Liste der Schottischen Clans



Der Kilt:


Der Begriff Kilt (aus dem Scots/Schottischen) bezeichnet seit dem 18. Jahrhundert einen knielangen Rock. Der moderne Kilt (auf deutsch auch „Schottenrock“) ist ein aus Wolle gewebter, hinten aufwändig gefalteter Wickelrock, der in Schottland von Männern getragen wird. Die Länge eines Kilts wird so gewählt, dass er dem Träger bis an die Knie reicht und beim Knien nicht den Boden berührt. Traditionell ist der Kilt Männern vorbehalten, Frauen tragen dagegen die so genannten kilted Skirts, das sind kiltähnliche Röcke, die auch länger oder kürzer sein können als echte Kilts.


Geschichte des Kilts

Das heute als Kilt (fèileadh beag, kleines Plaid - Scots Fillebeg) bekannte Kleidungsstück soll Hugh Trevor-Roper zufolge nach 1725 vom englischen Fabrikbesitzer Thomas Rawlinson erfunden worden sein. Da er einige Hochlandschotten in seinem Stahlwerk beschäftigte und sie durch das Tragen ihres voluminösen Plaids gefährdet sah, kürzte er den great belted plaid (fèileadh mor, großes Plaid) und schneiderte die zuvor durch Wicklung hervorgerufenen Falten in das Kleidungsstück mit ein. Allerdings zeigt The Armorial Bearings of the Chief of the Skenes von 1692 diesen bereits im fèileadh beag.

Der Plaid als Begriff und später auch als Kleidungsstück lässt sich dagegen gesichert erst ab dem späten 16. Jahrhundert nachweisen. Er ist, wie auch der Begriff nahelegt, aus einer Decke entstanden, die zumindest nachweislich im frühen 17.  Jahrhundert von Hochlandschotten um die Schultern über ihren Kittel cotte getragen wurde. Etwas später wird der Begriff als Bezeichnung für den Stoff notiert, aus dem Wams, Hosen und Strümpfe der Hochlandschottenarmee im Bürgerkrieg von 1639 angefertigt sind. Texte aus dieser Zeit legen jedoch nahe, dass diese zunächst einfarbig und nicht kariert waren.

Geschichte des Karomusters [Bearbeiten]

Das heutige Karomuster, das typisch für den jeweiligen Clan ist, ist vermutlich eine Erfindung des romantischen 19. Jahrhunderts. Obwohl es in Schottland, wie aber auch auf dem Festland, eine sehr lange Tradition in Karos gemusterter Kleidungsstücke gibt, waren diese vermutlich nicht familienspezifisch. Der älteste Fund eines Stoffs mit „Karomuster“, das Falkirk sett, stammt aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Das Muster entstand durch Verwendung der Wolle von hellen und dunklen Schafen. Dieses Muster wurde später als "the shepherd's plaid" bezeichnet, jedoch lässt sich keine Verbindung mit dem heutigen Clantartan nachweisen. Allerdings enthielt diese Kleidung Hosen, keinen Kilt oder Plaid. Die ältesten nachgewiesenen Tartans sind Regionen (districts) zugeordnet, nicht Clans. Einer davon, der Huntly tartan[1],aus der gleichnamigen Region im Nordosten Schottlands, wurde während des Jakobitenaufstands von 1745 von etlichen Clans getragen, so von den Clans Gordon, Forbes, Munro, MacRae, Ross und Brodie. Auch der legendäre Bonnie Prince Charlie soll eine Variante davon getragen haben.

Nach der schottischen Niederlage in der Schlacht von Culloden wurden Kilts, Plaids und Tartan als Element schottischer Identität im Disarming Act von 1746 verboten, aber 1782 wegen drohender Unruhen wieder erlaubt. Der Kilt erlebte eine große Renaissance, als der britische König Georg IV. 1822 Schottland besuchte und sich im Kilt präsentierte (nebst fleischfarbener Strumpfhose); in diese Zeit fällt auch die Erfindung des Mythos von „Clan-Tartan“.

Elemente des Kilts 



Typisch für den Kilt ist das Karomuster, der Tartan. Viele Tartans tragen den Namen des Clans, dem sie zugeordnet sind. Oft wird angenommen, dass diese Tartans den Angehörigen des jeweiligen Clans vorbehalten sind. Tatsächlich wird in Schottland das Tragen eines Clan-Tartans durch Clanfremde nicht gern gesehen. Aber es gibt keine bindende rechtliche Vorschrift, die dies verbietet. Schotten, die sich als Mitglied eines Clans verstehen, tragen natürlich nur den korrekten Tartan. Dabei haben die meisten Clans unterschiedliche Tartans je nach Anlass des Tragens (zum Beispiel Mod, Dress Mod, Weath oder Faded Weath bezeichnet). Andere Tartans heißen nach Orten, Regionen, Vereinen oder Berufsständen.

In Schottland ist der Kilt heute weniger als Alltagskleidung denn als Festtagskleidung üblich. Auch die Anhänger der schottischen Fußball- oder Rugby-Nationalmannschaften treten gerne im Kilt auf. Es gibt Kilts in unterschiedlichen Stoffqualitäten und -gewichten vom leichtgewichtigen „casual“ für den Tagesgebrauch bis zum schwereren „full weight worsted“ für formelle Anlässe. Neben dem traditionellen hochwertigen, aber teuren Wollstoff werden heute auch billigere Kilts aus Baumwolle oder Polyester angeboten, dazu „Designer-Kilts“ aus Materialien wie Leder oder Jeansstoff. Die verwendete Stoffmenge variiert ebenfalls: Für einen traditionell gearbeiteten Kilt braucht man etwa 7 bis 8 Meter Stoff, einfachere und billigere Kilts kommen mit der Hälfte aus. Die genaue Menge hängt auch von den Maßen des Trägers und der Breite des Tartanmusters (Sett) ab. Ein weiterer Faktor ist die Faltung, die entweder so erfolgen kann, dass sich das Tartanmuster über den ganzen Kilt wiederholt (pleating to the sett) oder derselbe Farbstreifen des Musters in der Mitte jeder Falte erscheint (pleating to the stripe). Es gibt auch Kilts mit Kellerfalten (box pleats). Höherwertige Kilts unterscheiden sich von Billigware zum Beispiel dadurch, dass sie am unteren Rand keinen Saum haben, sondern der Kilt mit der Webkante des Stoffs abschließt.

Ob man den Kilt mit oder ohne Unterwäsche trägt, ist dem persönlichen Geschmack überlassen; nur beim schottischen Militär gab es feste Regeln, heute ist diese Frage jedem Soldaten selbst überlassen. Es ist dabei zu beachten, dass man aufgrund der Falten und Dicke des Stoffes auch ohne Unterwäsche nicht friert. Wegen der Festigkeit des Stoffes besteht auch keine Gefahr, dass der Wind etwas offenbart, was nicht gesehen werden soll. Aus praktischen Gründen (Wäsche!) kann Unterwäsche dennoch empfohlen werden.

Belted Plaid


Der Belted Plaid stellt die Vorform des schottischen Kilts dar. Erste Erwähnungen findet der Belted Plaid Ende des 16. Jahrhunderts. Der Belted Plaid wurde ausschließlich von Männern getragen.

Der Belted Plaid besteht aus einer ca. 1,5 m breiten, 4-6 m langen Stoffbahn, die beim Anlegen gefaltet und um den Körper "gelegt" wird. Dabei bleibt eine lange Bahn übrig, die als eine Art Schärpe über die Schulter gelegt werden kann. Der Kilt wird mittels Gürtel und einer Fibel für die Schärpe fixiert. Die Schärpe kann "aufgefächert" werden und dient dann als Mantel, bzw. Umhang.

Das Anlegen eines Belted Plaids ist relativ kompliziert und bedarf einiger Übung, damit das Kleidungsstück gut sitzt und nicht bei jeder Bewegung verrutscht.



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